15.05.-28.05.2022
- Dr. M. Schwarz Plast. Chirurg
- Dr. D. Dunkelberg Anaesthesist
- Anke Windischmann Anaesthesie-Pflege
- Saskia Noak OP-Pflege
- C. und G. Alba Lopez Koordinatoren
Bolivien zum sechsten Mal. Wieder waren es Gustavo AlbaLopez und seiner Schwester Claudia mit dem Kreis um Odin Bauer in Santa Cruz, die alles minutiös vorbereiteten. Der Einsatzort das vierte Mal San Jose de Chiquitos, die kleine Stadt im Chaco, dem Grenzgebiet Brasilien, Paraguay. Fast das gleiche Team wie der letzte Einsatz 2016, nur ist Pius Weisser unerwartet plötzlich verstorben und Max Hessenauer, der inzwischen ein Stipendium in Sydney hat bekam keine Rückreisegenehmigung (Danke an die australische Politik). Bereits im Vorfeld war klar, dass viel Hernienchirurgie angefragt wurde. Überraschend wenig Verbrennungen, wie in der Planung 2020. Zum Glück fanden die schon eingekauften Verbandsmaterialien im armenischen und ganz aktuell ukrainischen Krieg gute Verwendung. Beim Screening unerwartet viele Lippen und Gaumenspalten, es war nur ein Mundsperrer eingepackt und so galt es die Planung gut zu gestalten. Saskia meisterte das vorbildlich. Von den knapp 100 Patienten im Screening, das schon in Santa Cruz im Privathaus von Claudia begann wurden 63 operative Eingriffe rekrutiert, davon etwa 10 Spalten und 20 Hernien, der Rest verteilte sich auf Ohrrekonstruktionen bei Microtien und auch exotisches wie mediane Halszysten oder Dermoide am Auge. Leider musste bei sehr schlechten Zahverhältnissen über 10 Zähne bei den Spaltkindern gezogen werden, hier war Marianne, die Dolmetscherin und stolze Trägerin einer Ausbildung als Odontologa (Zahnärztin) eine große Hilfe. Von Seiten der Nachbehandlung war sehr erfreulich, dass Romero, der Allgemeinchirurg, der nicht nur exzellent assistierte sondern auch die Nachbehandlung übernahm hier exzellente Arbeit leistete. Durch die Vorwarnung waren ausreichend Netze mitgenommen für die Hernien, an Komplikationen eine Verletzung des Ductus, die intraoperativ behoben werden konnte.
Überraschend war auch der Empfang des neugewählten Bürgermeisters, der im Vorfeld der Planung eher zurückhaltend war, nun aber alles aufbot, uns zu unterstützen und sogar am letzten tag die Stadtkapelle spielen ließ, als wir unsere Koffer packten. Deisy von den Damas voluntarios war ebenso tatkräftig, hatte sich aber kurz vor unserem Kommen eine Pilon tibial Fraktur zugezogen und war entsprechend gehandikapt. Besonders erwähnenswert ist noch Susi, eine Mennonitin des reformierten Zweiges, die Deutsch in der paraguayischen Schule gelernt hatte und ein ideales Bindeglied zur mennonitischen Gemeinde war.