Lockdown bedeutet keine Einsätze, aber nicht keine Aktivitäten (s. dort).
Alles war geplant, gekauft, Mannschaft, Material, Flüge.
Der Interplast Jahreskongress am 8.3. mit einer nie gekannten Teilnehmergröße ließ schon Böses ahnen. Den Eingangsvortrag hielt der Virologe der Uni Mainz. Es sollte der letzte Kongress mit Präsenz des Jahres sein. Ab dem 16.3. begann der erste komplette Lockdown. Elektive Operationen wurden per Verordnung abgesagt, viele Patienten enttäuscht.
Unser geplantes Zielland im Mai Bolivien- Santa Cruz/San Jose de Chiquitos stand alles bereit, die Patientenliste (viele Verbrennungsfolgen nach den Amazonasbränden) diente zur Vorbereitung. Dann kam die politische Entscheidung des auswärtigen Amtes: Sie können gerne gehen, aber zurück müssen sie in Quarantäne – das war das Aus.
Nun zeigte sich der Vorteil des vergangenen Geschenkes der zwei Sauerstoffkonzentratoren. In Bolivien tobte der Kampf um die Präsidentschaft und gleichzeitig gab es die ersten Covid- erkrankungen. Strassensperren und erhöhter Sauerstoffbedarf in der Klinik zeigten wie wertvoll die Geschenke der Sauerstoffkonzentratoren waren.
Auch eine andere Katastrophe bahnte sich in Kleinasien an. Der alte Konflikt zwischen Aserbeidschan und Armenien flackerte auf, syrische Söldner im Dienste von Erdogan sowie israelische Waffentechnik auf Seiten Aserbeidschans entflammten einen brutalen Krieg um die Enklave Berg Karabach. Die vorbereiteten Materialien für Bolivien fanden den Weg nach Yerevan. Zum Glück ist die Behandlung von Verbrennungen und Schußverletzungen ähnlich.
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